Sport hat in meinem Leben schon immer eine große Rolle gespielt, ob Fußball, Fahrrad fahren oder Karate. Zum Kraftsport kam ich jedoch erst, als ich mich mit 15 Jahren in einem Fitnessstudio anmeldete um nicht immer der Kleinste und Schwächste zu sein. Doch erst durch die Unterstützung eines bekannten Kraftsportlers lernte ich, wie man richtig trainierte und dass auch die Ernährung dabei eine ganz wichtige Rolle spielt, um erfolgreich zu sein. Er war ab diesen Zeitpunkt mein Coach, Vorbild, Mentor sowie Trainingspartner und Freund in einem. Und genau dies möchte ich für meine Kunden auch sein. Mein Schwerpunkt war zunächst Powerlifting und mit Hilfe meines Mentors, konnte ich hier bereits mit 18 erste Erfolge erzielen und meinen ersten internationalen Titel erringen.
Der Sport beeinflusste mich letztendlich auch bei der Berufswahl. Ich begann eine Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann in einem Neumarkter Fitnessstudio. Hier wechselte ich dann auf Anraten eines guten Arbeitskollegen 2012 vom Powerlifting zum Bodybuilding. Mein Körper reagierte sehr gut auf die Veränderung durch das veränderte Training und Ernährung, sodass ich in relativ kurzer Zeit nochmal zusätzlich einiges an Muskeln aufbauten konnte und mich gewappnet für meinen ersten Wettkampf im Bodybuilding fühlte.
Bereits in meiner ersten Saison holte ich mir den Gesamtsieg in der Juniorenklasse auf der Bayrischen Meisterschaft und qualifizierte mich für die Deutsche Meisterschaft, bei der ich auf Anhieb einen Finalplatz erreichte und mir den 4. Platz sichern konnte.
Dort lernte ich dann auch meine zukünftigen Coach Roland Cziurlok, einen ehemaligen sehr erfolgreichen IFBB Pro Bodybuilder kennen, der mich dann die nächsten Jahre sehr intensiv begleitet hat. Ab diesen Zeitpunkt arbeitete ich Hand in Hand mit ihm zusammen und konnte mir so ein umfangreiches Wissen in Bezug auf Training, Ernährung und den gezielten Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln (Supplements) aneignen.
Das komplette Jahr 2013 nutzte ich für einen sauberen Muskelaufbau. Ich arbeitete hart mit meinem Coach, um mein Ziel, 2014 im Frühjahr deutscher Meister bei den Junioren zu werden zu erreichen, musste mich jedoch mit dem 2. Platz zufrieden geben.
Meine Enttäuschung war groß. Doch ein Spruch meines Trainers, bleibt mir heute noch in Erinnerung, „Aufstehen, Krone richten, weitermachen. Das unterscheidet einen Verlierer von einem Gewinner, der Verlierer bleibt liegen, der Gewinner steht auf!“. Nach diesem Motto lebe ich heute noch.
Im Herbst konnte ich mich durch den Gesamtsieg auf der Süddeutschen Meisterschaft für die Arnold Classic, damals noch in Madrid ausgetragen, qualifizieren. Trotz weiterer Siege in dieser Saison musste ich mich erneut auf der „Deutschen“ mit dem 2. Platz zufrieden geben.
Durch die Enttäuschung noch mehr motiviert arbeitete ich im kommenden Jahr härter denn je und die sollte sich schließlich auszahlen. Ich redete mir selber ein, wenn ich alles richtig mache, kann ich gewinnen. Und genau mit dieser Einstellung lebte und trainierte ich, mit nur einem Ziel, zu gewinnen! Jeden Tag ging ich ins Bett mit dem gutem Gefühl, ich hätte nicht mehr machen können.
Und genauso geschah es, der große Traum vom Sieg bei der Arnold Classic ging in Erfüllung. Ein wunderschönes Gefühl, dass man nicht in Worte fassen kann. Schlussendlich und beim vierten Anlauf, holte ich mir dann auch noch den Gesamtsieg auf der Deutschen, so dass ich diese Wettkampfsaison perfekt beenden und endlich auch den höchsten Titel national erringen konnte.
Was mir dieses Jahr bewiesen hat, du musst nur hart genug für eine Sache arbeiten und daran glauben, dann ist alles möglich! Niemals aufgeben und dir von keinem einreden lassen was du kannst oder nicht kannst. Wenn du etwas willst, kämpfe dafür, geschenkt wird einem nichts „hard work pays off“.
Ab diesem Zeitpunkt beschloss ich, mein Hobby zum Beruf zu machen und ein erfolgreicher Bodybuilding-Profi zu werden und in die großen Fußstapfen von Dennis Wolf und Markus Rühl zu treten.
Ich wollte schnellstmöglich bei den Männern starten und so trainierte ich nochmals härter und mit sehr schweren Gewichten. Doch bei einem Beintraining habe ich mir den Oberschenkelmuskel abgerissen. In diesem Moment ist für mich eine kleine Welt zusammen gebrochen. „Kann ich jemals wieder schwer trainieren?“, „Werden meine Beine wieder so gut, wie vor der Verletzung?“, „oder ist mit dem Traum Profi zu werden aus?“.
Auch hier gab ich nicht auf, obwohl viele mich hier schon abgeschrieben hatten, aber ich glaubte weiter an mich. Ich lernte meinen Körper komplett neu kennen, probierte viel aus und „hörte“ das erste Mal auf ihn. Diese Erfahrung ist und war für ich sehr wichtig.
2018, nach zweieinhalb Jahren und vielen, teilweise zu Beginn sehr schmerzhaften Trainingseinheiten, war es so weit, ich stand endlich wieder auf der Bühne und wurde zum vierten Mal in Folge Gesamtsieger auf der Bayrischen Meisterschaft, aber dieses Mal in der Männerklasse. Nicht mal eine Woche später gewann ich die Deutsche Meisterschaft mit Ideal-Punktzahl und holte mir so die Profilizens.
Ich wusste, ich bin ein sehr guter Amateur Athlet jedoch um bei den Profis nicht unterzugehen benötige ich noch mehr „Fleisch“. Aus dem Grund beschloss ich die kommenden zwei Jahre erstmal in der Elite Pro mich zu behaupten und erst 2020 den Wechsel in die IFBB Pro League zu wagen.
Noch im selben Jahr beschloss ich mein Elite Pro Debüt zu geben. Mein erster Elite Pro Wettkampf fand in Österreich/St Pölten statt, bei dem ich mir den 2. Platz sichern konnte und mich dadurch für die Arnold Classic Europe qualifizierte, auf der ich trotz einer extremen Verletzung am großen Zeh einen guten vierten Platz erreichte. Auf der Weltmeisterschaft nur 6 Wochen später forderte die Belastung meines Körpers ihren Tribut und ich schloss diese Wettkampfsaison nur mit einem siebten Platz ab.
Nach der langjährigen und wirklich sehr guten Zusammenarbeit mit meinem alten Coach Roland Czirlok beschloss ich, mit einem lachenden und einem weinenden Auge mir einen neuen Coach zu nehmen, um eventuell durch neue Impulse mich noch weiter zu verbessern. Hier war die Entscheidung einfach.
Wer Profi werden möchte kann am allerbesten von Profis lernen und Dennis Wolf ist und war für mich der beste deutsche Profi Bodybuilder aller Zeiten.
Für das Jahr 2019 plante ich erst im Herbst an Wettkämpfen teilzunehmen um meinem Körper Zeit und Ruhe zur Regeneration zu geben. Aber das Schicksal meinte es mal wieder nicht gut mit mir, denn beim Training rissen meine beiden Trizepssehnen, rechts Komplettabriss und links fehlten 50% der Trizepsehne. Sechs Wochen lang eingeschient, nicht im Stande meine Arme abzuwinkeln, fühlte ich mich wie ein Invalide, der sich nicht mal eigenständig umziehen, Zähne putzen oder essen konnte.
Da meine Arme schon immer zu meine persönliche Schwachstelle zählten, stellte ich mir erneut die Frage, „macht das alles überhaupt noch Sinn? War das jetzt das endgültige Aus meiner Kariere?“
Doch auch jetzt gab ich nicht auf sondern kämpfte mich wieder nach oben.
14 Wochen nach meiner OP ging ich das erste Mal wieder ins Fitnessstudio. Es fühlte sich gut an, endlich wieder Eisen in den Händen halten zu können und ich freute mich über meine wöchentlichen Fortschritte auch wenn sie noch so klein waren. Jede Trainingseinheit in der ich mich verbesserte, löste einen Funken aus, der schlussendlich wieder das Feuer in mir entfachte, für meinen Traum zu kämpfen und so beschloss ich 2020 im Frühjahr mein Comeback zu geben. Ich sagte mir immer wieder: „was ich einmal geschafft habe, werde ich wieder schaffen!“
Da ich trainingsmäßig gerade einen super Lauf hatte, beschloss ich, in Absprache mit meinem Coach Dennis Wolf, an den Wettkämpfen im Herbst teilzunehmen.
Trotz erschwerter Umstände aufgrund der Corona Krise mit Tests und Beschränkungen jeglicher Art, nahm ich dann am 17. Oktober am IFBB pro qualifier Wettkampf in Budapest teil. Und was soll ich sagen: veni vidi vici. Ich gewann diesen Wettkampf verdient und eindeutig.
Nach diesem Erfolg galt es nun eine Entscheidung zu treffen. Gebe ich meine Profi-Debüt auf einem Wettkampf in Europa oder gleich im „Land des Bodybuildings“ in Amerika. Nach einigen Diskussionen mit meinem Coach, beschloss ich den sicher anspruchsvolleren Schritt zu wagen und im Mai 2022 sowohl in Pittsburgh als auch in New York auf den Qualifikations-Wettkämpfen zur Mr. Olympia zu starten. Was auch ich nur gewagt habe zu hoffen ist tatsächlich eingetreten. Ich gewann in Pittsburgh und wurde in New York Zweiter und holte mir somit die Olympia Qualifikation für Dezember in Las Vegas.